Nun ja, so eine Fahrt im sleeping Bus hat schon was. Leider bietet er mehr schlecht als recht den Komfort, wenigstens fuer eine kurze Weile die Augen dort drin zudruecken zu koennen. Dauerbeschallung, Air Condition viel zu kalt, durchgehend in ihre Mobiles plaerrende Vietnamesen. Es liegt eine ereignisreiche, aber auch auslaugende und kraefteraubende Anreise in unser naechstes Reiseziel Kambodscha – konkret in seine Hauptstadt Phnom Penh (PP) – hinter uns.
Man kann nicht unbedingt behaupten, dass alles wie am Schnürchen geklappt hat, aber jetzt sind wir endlich da. Muede und voellig fertig mit der Welt: Bus von Saigon bis Chau Doc (Alexa und ich als einzige Europäerinnen unter lauter Einheimischen; kein/e einzige/r drunter, die/der nur halbwegs unsere Fragen versteht geschweigedenn annaehernd in der Lage ist, diese zufriedenstellend zu beantworten), um 5:15 Uhr wirft uns der Lenker was weiss ich wo aus seinem Gefaehrt, wo uns zwei Fahrradrikschafahrer umgehend aufladen und uns zur naechsten Station (wieder 1,5 h warten) befoerdern. Dort treffen wir auf 2 Berliner Maedls, die auch nicht mehr Plan haben als wir. Mit ihnen und 3 weiteren Maedls aus Holland gehts nun stundenlang per Slowboat weiter an die kambodschanische Grenze. Besuch einer Fischfarm und einer floating village einer muslimischen Cham-Minderheit, die direkt AUF dem Mekong beheimatet ist, inklusive. Fluesse als Lebensadern schlechthin. An den steil abfallenden, lößartigen Ufern wird gewaschen, geschwommen, gearbeitet, werden Wasserbueffel gehalten und Enten und Gaense gezuechtet. Glueckliches Federvieh, kann man da nur sagen. Sagenhafte Bilder. Winkende, dem Boot am Ufer folgende Kinder, Fischer, Boote und vereinzelt auch schwimmende Haendler.
Und nun? Kambodscha zeigt sich gelassener, ueberall in PP tauchen Wats, so genannte Tempelanlagen, auf. Es wirkt sehr monumental, und im ersten Eindruck friedlicher als Vietnams Staedte. Erstmals in meinem Leben begleiche ich meine Rechnungen mit US-Dollar. Zwar nicht die Waehrung meiner persoenlichen ersten Wahl, aber die ATMs hier geben nix anderes her. Egal. Fuer unser sehr freundliches Hotelzimmer (mit Pool am Dach, AC, Balkon und Bad/WC) legen wir zu zweit pro Nacht 30 USD ab. Die Sonne sticht, es hat geschaetzte 35 Grad. Mindestens.