Masai Mara: One zebra 🦓 a day …

… at least!
“Astrid, schon wieder ein Zebra!”, rufe ich ihr mit wenig Begeisterung von meinem Platz in den hinteren Reihen des Jeeps nach vorne zu. Retour kommt kein neugieriges “Wo?”, kein begeistertes “Wow!” und auch nicht die Frage, ob Zebras eigentlich weiß mit schwarzen Streifen sind oder umgekehrt. Letztere haben wir uns diese auf dieser Reise doch schon oft genug gestellt. Wir sind den Zebras überdrüssig. Zig-Male haben wir sie dabei beobachtet, wie sie grasen, wie sie gegenseitig ihre Köpfe auf den Rücken ihres Compagnons legen und wie sie ihre dicken Bäuche in die Sonne halten – und jedes Mal, wenn Ken bei einer Zebraschar stehen bleiben will, winken wir gelangweilt ab und schreien “Boooooring!” und/oder “No way, Ken, keep going!”
Über andere Safari-Teilnehmer:innen machen wir uns zudem lustig, wenn sie bei einem einzelnen Zebra stehen bleiben und dabei so viel Zeit verschwenden, während sie doch eine ganze Herde beobachten könnten, wie sie durch die Savanne zieht. “Such safari beginners!” 

Die Masai Mara, DIE Safari-Destination schlechthin, ist übrigens voll von Zebras. Sie sind überall, zu Hunderten, zu Tausenden, kommt mir vor. Mein Reiseführer schreibt von einem “paradiesische(n) Überfluss an grasfressenden Wildtieren”. Auch in Klaus’ Beschreibung liest man folgendes über die “Great Migration”, die als eine der spektakulärsten Tierbewegung der Welt gilt und definitiv (!) zu den Höhepunkten einer Afrikareise zählt: “Zwischen Juli und Oktober wandern die Herden der Gnus und Zebras aus der Serengeti dem Regen und dem grünen Gras folgend nach Norden in die Masai Mara”, legen jedes Jahr tausende von Kilometern zurück und überqueren dabei auch Flüsse, was die Sache in Anbetracht der darin schwimmenden Krokos extrem gefährlich macht! Mein Reiseführer bezeichnet die große Tierwanderung gar als “achtes Weltwunder” – und sie ist einfach nur beeindruckend!

Ja, die Masai Mara ist gut zu uns! Sie zeigt uns alles, was sie zu bieten hat: Eben Tierwanderungen und Flussüberquerungen inkl. einem Zebra-Snack für die Krokodile dort. Wir beobachten wie die Antilopen, Gnus und Zebras sich vorsichtig ins Wasser wagen, um dann so schnell wie möglich durchzukommen. Die meisten schaffen es den Mara River zu überqueren, eines allerdings nicht. Wir sehen mit eigenen Augen, wie eins der Krokodile sich langsam in Richtung der querenden Tiere bewegt und dann – plötzlich! – zuschnappt! Weg ist es! Das Kroko hat sich das zweite Zebra in der Reihe ausgesucht und einfach unter Wasser gerissen. Dort dreht es dreht sich mit seiner Beute mehrmals um die eigene Achse. Armes Ding! 🦓 Aber wenigstens sind Zebras jetzt wieder interessant!

“The Ugly 5” – Im Gegensatz zu den Big 5 gibt es in Afrika auch die hässlichsten fünf Tierarten. Ganz schön gemein, finde ich, aber mit Schönheiten haben wir es hier tatsächlich nicht zu tun. Wer zählt aller dazu? Zunächst die Hyäne! Ich konnte eine ablichten, die sich noch dazu gerade ein Bad in einer dreckigen Savannen-Lacke gegönnt hat. Irgendwie ziemlich hässlich, aber irgendwie auch putzig. Zu spaßen ist mit denen allerdings nicht: Sie können selbst Knochen und Hufe mühelos zerkauen.
Das Warzenschwein gehört ebenfalls zu den Ugly 5. Spätestens seit Lion King kennt das Tier jede/r als “Pumbaa”, und auch Ken nennt sie immer so. Besonders witzig sehen sie aus, wenn sie auf ihren Vorderknien knien, besonders während sie grasen oder Nahrung suchen. 
Weiter gehts mit dem Marabu: In der Tat ein sehr schiacher Vogel. Der Storch wird wohl keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, doch gehört er zu den elegantesten Vögeln im Flug, wie ich gelesen habe. Als Aasfresser ist er – ebenso wie die Hyäne – wichtig für die Aufrechterhaltung des Ökosystems! Mindestens ebenso unattraktiv ist der Geier, auch bekannt als Aasgeier. Auch sie fressen Kadaver, die sonst verwesen und Krankheitserreger in die Umgebung freisetzen könnten.
Der letzte Kandidat in dieser Runde ist das Gnu, engl. Wildebeest: Auch das Gnu ist keine besondere Augenweide – wenn es sich aber zu Tausenden durch die Masai Mara galoppieren, ist das doch ein sehr eindrucksvolles Schauspiel.

Masai Mara, du bist so viele! … So viele Zebras, Elefanten, Gnus, Giraffen, Löwen, Leoparden, Hyänen, Schakale, Krokodile, Hippos, und noch viele mehr!!! Leider aber auch Safari-Autos.

Zebras sind einfach immer da. Bleiben wir ehrlich: In der Masai Mara ist es schlichtweg unmöglich, Fotos ohne die Streifenpferde zu schießen. 😉

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert