(Nachtrag; 15./16. April 2017) – Next stop: Nature’s Valley. Die “Wild Spirit Lodge” liegt in der immergrünen Landschaft “The Crags” zwischen der Plettenberg Bay, kurz Plett genannt (leider kein Zwischenstopp für mich), und der Grenze zum Ostkap/Eastern Cape. Der laut meinem kleinen Backpacker-Travelguide dort hin führende Weg klingt spannend. Nachdem wir von der N2 ins Nature’s Valley abgebogen sind, folgen wir dem Straßenverlauf für knapp 3 km und halten uns dann links “onto dirt road”.
Und hier ist sie: Die “Wild Spirit Lodge”, von der ich schon soviel zuvor gehört habe: “Wild Spirit is a magical family-run experience in Green Living and Alternative Travel which will excite the conscious explorer in you”, beschreibt es der bereits erwähnte “Coast to Coast backpacker’s guide to Southern Africa” vortrefflich. Und es ist wahr: Die Lodge bietet einen traumhaften Ausblick über die üppig-grünen Wälder rundum, die man auf diversen Trails auch durchwandern kann.
Ungefähr 2 km vom “Wild Spirit” entfernt liegt ein kleiner “Farmstall”, der sagenhaft “lekkere” Kuchen (ich entscheide mich für eine Banting Cheese cake) und Quiches anbietet.
Ein dusty black pig, eine sehr an einem Zaun angelehnten Mountainbike interessierte kleine Kuh und Hühner, die unter den Tischen der Gäste herumspazieren, machen das Bild perfekt. Achja, es ist ja Ostern!
Die saftige Landschaft hat ein bisschen Regen abbekommen, und der südafrikanische Herbst lässt interessanterweise Frühlinggsstimmung in mir aufkommen. Abends allerdings muss ich mich am offenen Lagerfeuer aufwärmen, weil es ganz im Gegensatz zum Westkap, wo untertags immer noch 35 Grad herrschen, hier um einiges frischer ist… In der Nacht kann es schon mal bis zu 3 Grad plus abkühlen. Ja, eisig, ich friere nicht gern.
Um mich untertags aufzuwärmen, schließe ich mich immer wieder kleinen Hiking-Gruppen an. Die Gegend ist sensationell schön. Was mir besonders taugt ist die landschaftliche Abwechslung. Mal wandert man durch Fynbos-Vegetation, die in dieser Jahreszeit (Winterregenklima) bedeutend vielfältiger ist als jene im östlichen Teil der Kapregion, mal durch zerklüftete Buchten an der Küste entlang, um dann wieder in einem Wald voller Yellowwood-Bäume zu landen.
Direkt von der Lodge aus kann man einen einstündigen Hike zu einem kleinen Wasserfall absolvieren.
Den “Saltriver Trail”, der uns durch einen kleinen Teil des Garden Route National Parks führt, bestreiten wir insgesamt zu fünft (3 x Germany, 1 x Austria, 1 x UK). Besonders lang unterhalte ich mich mit Angela, einer Hai-Expertin aus UK, die gerade ein Projekt in Südafrika betreut und alle meine Fragen geduldig beantwortet. Sie bestätigt mir übrigens, dass es definitiv nicht ratsam ist, während der Periode ins Wasser zu gehen, wenn Haie gesichtet wurden; nicht dass ich das jemals vorgehabt hätte. Haie sind an Menschen eigentlich überhaupt nicht interessiert, weil zu wenig Fleisch an uns dran ist, um sie satt zu machen; sie sind aber “leider” recht neugierige Wesen, was der menschlichen Spezies schon mal zum Verhängnis werden kann. Erst kürzlich ist ein sehr erfahrener (Hai-)Taucher aus Oberösterreich in KwaZulu angeblich durch die Attacke eines Tigerhais umgekommen.
Dieser Landstrich ist definitiv full of wild spirit! Oder wie es das “Coast to Coast”-Büchlein beschreibt: “A secret gem on the Garden Route, The Crags and Nature’s Valley area is a small slice of paradise…”. Word!