(Nachtrag, 6./7. Jan. 2017) – Bussi, Baba, Namibia! Welch wunderschönes, vielfältiges Land du doch bist!
Den letzten Abend im “Kokerboomwoud” verbringen wir gesellschaftsspielend (“Balderdash”) und von einem kurzen Regenguss erfrischt im “Quivertree Forest Camp”. Wir treffen auf “Fatty”, das Warzenschwein (warthog), vier Geparde (Fütterung) und… zwei Skorpione – letztere in freier Wildbahn. Einer davon wandert gemächlich unter unseren Spieletisch. Weil ich dieses Mal zu müde zum Balderdash-Blöffen bin, entscheide ich mich, die nächsten Runden auszusetzen und entdecke den Skorpion somit als Erste. “Aaaah! There’s a scorpion”, bringe ich gerade noch raus, bevor ich – wie von einer Tarantel gestochen – aufhüpfe. Die Spielenden tun es mir gleich und bedanken sich bei mir artig, nachdem das Tier hinter dem Haus verschwunden ist, zuvor aber noch intensiv begutachtet wurde. Am nächsten Tag erfahren wir, dass einer davon ein richtig gefährliches Exemplar war. Nach dem (äußert schmerzhaften) Stich würde der Tod bereits nach drei Stunden eintreten und die betroffenen Körperstellen anfangen zu verrotten. Hmmm. Ob das wirklich wahr ist? Die offizielle Website von Namibia weist jedenfalls auf folgende Sicherheitsvorkehrungen hin: “Wenn Sie Campen, verschließen Sie Ihr Zelt gut mit dem Reißverschluss und schütteln Sie Ihre Schuhe aus, bevor Sie sie morgens anziehen.”
Irgendwie kann ich es kaum fassen, fast ist der “Urlaub” beendet. Ich werde dich vermissen, Namibia! Deine Weite, deine Unberührtheit, deine vielfältige Schönheit, deine Stille, deine Menschenlosigkeit, deine Natur, deine Wildnis u.n.v.m.
Ein vorletztes Mal wasche ich nach dem hervorragenden Abendessen (Thank you, Thembe!) mein blechernes Geschirr ab, trockne es, beobachte ein letztes Mal einen wunderschönen namibischen Sonnenuntergang, setze mir danach meine Stirnlampe auf, gehe über sandig-schottriges Gelände zu den “Bathrooms”, entrolle später meine Matratze und meinen Schlafsack und schlüpfe zufrieden, aber auch ein bisschen ängstlich, hinein. Es gilt nun Kraft und Energie zu schöpfen/tanken, denn am Samstag geht es über zehn Stunden im Truck retour nach Cape Town.
Oder auch nicht. Drei Mitglieder aus unserer “Namibia Family” haben mit Magenschmerzen, Übelkeit (Erbrechen) und Durchfall zu kämpfen. “Push the button!”, heißt es, wenn wir Aaron signalisieren wollen, dass er – wieder mal – rechts, äh, ich meine links, ranfahren soll. Über eine Art Freisprechanlage sind wir hinten im Truck mit dem Fahrerhaus verbunden. Für unseren Driver ist das aber kein einfaches Manöver, immerhin befinden wir uns mittlerweile auf der vergleichsweise recht gut ausgebauten Schnellstraße N7 Cape Namibia Route, wo Stopps nicht immer sofort möglich sind. Ungefähr 300 Kilometer vor Cape Town fängt unser geliebter Overland-Truck plötzlich zu zicken an … und gibt w.o.. Kein Weiterkommen mehr mit diesem Vehikel, wie uns Aaron unserer eigenen Sicherheit wegen versichert. Hm. Stunden vergehen. Das Ersatzfahrzeug resp. die Ersatzteile, die damit ebenfalls geliefert werden sollen, sind immer noch nicht da. Warten, warten, warten. Wieder spielen wir zum Zeitvertreib “Balderdash”.
Nach insgesamt 13 Stunden landet die gesamte “Namibian Family” sicher in Kapstadt. Mittels eines 15-Mann-Taxibuses haben wir die letzten paar hundert Kilometer bewältigt. Abenteuerlich wie von Anfang an geht diese wunderbare Reise zu Ende – und montags geht’s wieder “back to (school-)life, back to reality”. Nun ist Ausruhen angesagt! Luv you, Namibian family!!!