Kerala ist grün. Satt und saftig grün. In einem Reiseführer, der mir hier im Chamundi Hill Palace in die Hände fällt, lese ich ein sehr schönes Zitat dazu: “That this is god’s own country is nowhere more apparent – there can be trees no higher, no greener.” Aber neben dem vielen Grün, ist Kerala auch bunt. Jeder Ausflug oder Spaziergang lässt mich die fantastische Pflanzenwelt neu entdecken und wiederholt abknipsen 🙂
Egal ob Hibisken oder herrlich duftende Jasminblüten, die auch gerne als dekorative Halsketten gebunden und getragen werden, Ananasfelder, Bananengewächse, Kautschukbäume oder Kokospalmen. Die Flora in Kerala kann einiges aufwarten.
Der Sommer hier – as you know by now – ist heiß. Die Gewitter sind stark, dauern zwar nicht lange an, sind aber ein Segen für die Landschaft, die das Regenwasser gierig aufsaugt. Vorallem die Kokospalme, ihres Zeichens Nationalbaum des Bundesstaates Kerala (bedeutet wörtlich aus der Landessprache Malayalam übersetzt “Kokosnussland”), ist unersättlich: Sie braucht reichlich Wasser – am besten von oben und von unten!
Aber auch in der Tierwelt bekommt man so einiges zu sehen und zu hören: Grillen, die nicht mehr zirpen, sondern schrill schreien. Mir kommt vor, als würden die Bäume, in denen sie sitzen, miteinander kommunizieren. Ist der Gesang in dem einen Baum abgeklungen, geht er im nächsten von vorne los. Mein Gehör haben sie auf jeden Fall. Dann sind da quakende Frösche, die mich abends beim Einschlafen hindern, … und meine Lieblinge unter den fliegenden Insekten *sarcasm*, die Mupli beetles (Luprops tristis), die nur in Zentralkerala, im District Kottayam zu finden sind. Also genau dort, wo ich gerade verweile. Keine Ahnung, wie sie auf Deutsch heißen, aber sie sind dieser Tage nicht zu übersehen. Sie sind überall. Und zwar millionenfach. Im Bad, im Bett, in den Shirts, in den Hosen, an allen Wänden, auf allen Vorhängen. In den Sommermonaten tauchen sie in unendlicher Anzahl auf. Angeblich ernähren sie sich von den Blättern der Kautschukbäume. Angst habe ich eigentlich nur, falls ich mal mit offenem Mund schlafe. Verschlucken will ich so ein Teil nämlich nicht. Dem Menschen gegenüber sind sie aber ungefährlich. Los werden kann man sie nicht wirklich, habe ich den Eindruck. Zwar wird das ganze Haus allabendlich durchgeräuchert, aber die perfekte Insektenbekämpfung ist das nicht. Auch Gift sprühen – was in einem Ayurveda-Haus klarerweise schon gar nicht infrage kommt – würde den Käfern nicht sonderlich viel anhaben, vielmehr den Menschen Schaden zufügen. Interessantes Getier auf jeden Fall.
Sehr schöne und interessante Fotos!