(Samstag/Sonntag)
Santiago bedeutet für mich Spießrutenlauf pur. Die Schlepper nerven, die Taxifahrer nerven, und unsere Nerven sind etwas überstrapaziert, dass wir beschließen, von Santiago gen Baracoa aufzubrechen. Natürlich gibt es keine Viazul-Tickets mehr (Wochenende), darum lassen wir uns von einem geräumigen russischen Jeep – unserem Wunsch ensprechend – nach Guantanamo karren.
Santiago bedeutet für mich Spießrutenlauf pur. Die Schlepper nerven, die Taxifahrer nerven, und unsere Nerven sind etwas überstrapaziert, dass wir beschließen, von Santiago gen Baracoa aufzubrechen. Natürlich gibt es keine Viazul-Tickets mehr (Wochenende), darum lassen wir uns von einem geräumigen russischen Jeep – unserem Wunsch ensprechend – nach Guantanamo karren.
Ja, Guantanamo. DAS Guantanamo, das internationale Bekanntheit wegen seiner US-amerikanischen Militärbasis respektive seines Gefangenlagers, in dem Terroristen und Taliban-Kämpfer inhaftiert sind, genießt. Klar, All das liegt in einer Sperrzone, für die man ein eigenes Visum benötigen würde. Von unserem eigentlichen Aufenthaltsort, nämlich der Stadt Guantanamo in der gleichnamigen Provinz, ist diese ca. 30 km entfernt. Das ebenfalls weltweit bekannte kubanische Lied “Guantanamera” handelt übrigens “vom Mädchen aus Guantanamo”, hat aber sonst meines Wissens nach nichts mit dem Ort zu tun.
Wir fahren direkt ein Ressort an, das ich in meinem Reiseführer vorgeschlagen finde: eine rund 3 km vom Ortskern entfernte “ruhig gelegene Bungalowanlage, am Ufer des Rio Bano, der zum Baden geeignet ist”. Die “Villa La Lupe” hat ihre besten Zeiten bereits hinter sich, wurde schätzungsweise in den 50ern errichtet und seitdem nicht mehr restauriert. Im besagten Fluss säubert gerade ein junger Kubaner mit Ganzkörpereinsatz seine beiden Pferde vom Staub und der Erde der vorangegangen (Feld?)Arbeit. Cool, es gibt einen Pool, und die Idee im Fluss zu baden, ist somit vergessen.
Irgendwie werden wir in Guantanamo eigenartig wahrgenommen. Die Guantanamoeraner zeigen sich äußerst unkooperativ, uns Touris gegenüber definitiv skeptischer als anderswo und halten mit Auskünften und Infos sehr hinterm Berg. Die Stadt selbst besteht aus wunderschönen Häusern, sehr prachtvollen, aber alles in allem alles sehr marode und verfallen.
Samstagabend fällt die schnelle und einstimmige Entscheidung gleich am nächsten Tag (Sonntag) so früh wie möglich nach Baracoa weiterzureisen. Wir probieren einfach die Viazul-Tickets von hier zu bekommen.
Um zeitgerecht am Busbahnhof zu sein, sind wir auf ein Taxi angewiesen. Von der Rezeptionistin erfahren wir, dass es HIER beim besten Willen (wir befinden uns in einer Hotelanlage) keine Taxis gibt (“Taxis?”). Stirnrunzeln meinerseits. Die Frage, ob ihr vielleicht sonst was einfällt oder ob sie jemanden anrufen könnte, der uns abholt, beantwortet sie mit Schulterzucken. Oder ist es einfach Desinteresse? Das alles ist nicht ganz klar. Jedenfalls stehen wir um ca. 8:10 Uhr vor dem Ressort und warten. Die Hoffnung, dass doch ein Taxi vorbeikurvt, stirbt schließlich zuletzt. Um 9 Uhr müssen wir am Bahnhof sein.
…
Zwei holprige Pferdekutschenfahrten später winken wir dem Viazul-Bus nach, der die Station gerade – eine halbe Stunde verspätet – Richtung Baracoa verlassen hat.
Um zeitgerecht am Busbahnhof zu sein, sind wir auf ein Taxi angewiesen. Von der Rezeptionistin erfahren wir, dass es HIER beim besten Willen (wir befinden uns in einer Hotelanlage) keine Taxis gibt (“Taxis?”). Stirnrunzeln meinerseits. Die Frage, ob ihr vielleicht sonst was einfällt oder ob sie jemanden anrufen könnte, der uns abholt, beantwortet sie mit Schulterzucken. Oder ist es einfach Desinteresse? Das alles ist nicht ganz klar. Jedenfalls stehen wir um ca. 8:10 Uhr vor dem Ressort und warten. Die Hoffnung, dass doch ein Taxi vorbeikurvt, stirbt schließlich zuletzt. Um 9 Uhr müssen wir am Bahnhof sein.
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Zwei holprige Pferdekutschenfahrten später winken wir dem Viazul-Bus nach, der die Station gerade – eine halbe Stunde verspätet – Richtung Baracoa verlassen hat.