¨Is chocolate worth to wait in a line?¨, fragt mich Gilles, el Gringo, als wir uns Samstagabend vor der besagten Casa del chocolate in die Schlange einreihen und darauf warten, dass uns Eintritt gewaehrt wird. ¨Of course it is¨, lautet meine kurze und buendinge Antwort.
Weil zwei kleine Maedls, die mit ihren Vaetern ebenfalls angestellt sind, mit haengender Zunge schmachtend an der Fensterscheibe kleben und den bereits Eingelassenen fast bis in den schokoladigen Magen schauen, beschlieszen wir die Kleinen vorzulassen. Ihre Augen beginnen zu glaenzen, und ihre dankbaren Blicke sagen mehr als tausend Worte.
Die kubanischen Kids sind ueberhaupt eine Gaude. Da es immer irgendwoe auf offener Strasze Musik gibt, sind sie die ersten, die anfangen zu huepfen, zu springen und zu tanzen. Ihre Eltern stehen ihnen aber in nichts nach und tun es ihnen bald darauf gleich.
Gestern, Sonntag, sind wir an einer Schulklasse vorbeispaziert, die gerade Mittagspause im Rahmen eines Ausflugs gemacht hat. ¨De que pais es?¨, fragen die Jungs in meine Richtung, vereinzelt hoert man auch ¨Where are you from?¨. ¨Soy de Austria¨, rufe ich ihnen zu und schmunzle. Das gefaellt ihnen, und so gehen ploetzlich 30 Thumbs auf einmal up.
Den Vormittag verbringen Gilles und ich mit einem Besuch am oertlichen Gemuesemarkt sowie am sehr weitlaeufigen Plaza de la Revolucion unweit vom Baseball Stadion entfernt. Auf einer groszen Wiesenflaeche werfen sich ein paar Jungs aelteren Semesters (wow) Baelle zu.
Gegen Mittag finde ich mich dann am hoteleigenen Pool ein und lege gekonnt den Grundstein fuer meinen ersten patzen Sonnenbrand. Naja, after the rain comes sun, after the red comes brown.
Nebenbei zische ich einen Pina Colada. ¨Drink Pina COLAda¨ anstelle von ¨Drink Coca Cola¨ lautet das Motto der karibischen Insel.
Wir ueberlegen per Bahn nach Santiogo weiterzureisen. Bis dato bin ich mit allen auf Kuba verfuegbaren Verkehrsmitteln unterwegs gewesen: Bus, Taxi, Bicitaxi (dreiraedrige Radrikschas) und Pferdekutschen.
Nachdem die Zuege unregelmaeszig bzw. zu unertraeglichen Uhrzeiten verkehren, gehts aber heute via Viazul weiter. Naechste Station: Bayamo.
Um vom Oriente (Osten) wieder in den Westen zu gelangen, ueberlege ich auch einen zeitsparenden Inlandsflug. Vinales (plus Tal) und La Habana sind die mir dort wichtigsten Destinationen.
Aber das ist nur eine Vorschau. Nun heiszt es, auf der Insel des Zuckers, die Suesze des Lebens in Form von Schoki und Coladas zu genieszen.