Ich wundere mich. Ich wundere mich ueber Kuba. Naja, nichts laeuft so, wie einem die Erfahrung des Vortages gezeigt hat. Heiszt: Egal, wo man hinkommt, ueberall herrschen eigene Regeln und Gegebenheiten. Mittlerweile bekomme ich den Eindruck, dass die eine Hand nicht weisz, was die andere eigentlich so tut. Wurscht.
Ich befinde mich immer noch im suedlichen Zentral Kuba. Die Strasze, die uns nach Camaguey fuehrt, hebt mir den Magen von einem Huegl zum naechsten. Gemeinsam mit zwei Maedls aus der Schweiz (Bern) sind wir also knapp vier Stunden durch die Landschaft gerauscht, vorbei an Rinderherden, Zuckerrohrfeldern (niemand will wissen, wie viele Schlangen da drin wohnen… zumindest ich nicht) und alle paar Kilometer auftauchenden Wartehaeuschen, in denen die Einheimischen auf die lokalen Busse warten. Wir queren unzaehlige unbeschrankte Bahnuebergaenge, sehen am Horizont mal hoehere, mal weniger hohe bis gar keine Berge. Abwechslungsreich ist es auf jeden Fall, und auch das Gespraech mit den Schweizerinnen gestaltet sich ganz lustig. Uebrigens verlaeuft unsere Fahrt durch Sancti Spiritus und Florida. Zwei Orte, wo ich zumindest mal gewesen sein wollte. Und siehe da, ich wars. Schlieszlich erreichen wir gegen 14 Uhr Camaguey.
Camaguey. Geht auf den Spanier Diego Velazquez (nicht der Maler, sondern der Eroberer) zurueck, der die mittlerweile drittgroeszte Stadt Kubas zeitgleich mit Trinidad und Sancti Spiritus im Jahre 1514 gegruendet hat. Die groszen Orte feiern heuer also alle ihr 500 jaehriges Bestehen. Ueberhaupt ist dieser Velazquez viel auf Kuba rumgekommen. Auch die Stadt Santiago hat ihre Gruendung ihm zu verdanken.
Und wenn wir schon bei groszartigen Jubilaeen sind: Am 1. Jaenner 2014 feierte Kuba bereits zum 55. Mal den Sieg der kubanischen Revolution (1959).
Aber zureuck zu ¨Agnes in Wonderland¨. So heiszt mein heutiger Titel. Wunderlich kommts mir grade vor, dieses Kuba. Brauche Sueszigkeiten. Zuckerstangen, Schokolade, was auch immer. Irgendwas, was die Nerven beruhigt.
Perfekt! Gilles hat um die Ecke eine ¨Casa de la Chocolate¨ entdeckt. Das Lokal ist angenehm gefuellt, weit enfernt von voll. Dennoch hoeren wir am Eingang, dass wir warten muessen. Erst dann koennen wir eintreten.
Manno, diese Schokolade habe ich dringend notwendig.