WO sind all die sonst so zahlreichen “I’ll make you a good rate”-Fahrradrikscha-Radler, wenn man sie des Morgens braucht? Mit schwerem Gepaeck (man nimmt ja von jedem Flecken, auf dem man verweilt hat, eine Kleinigkeit mit) bin ich also zeitig in der Frueh zum Hafen marschiert. Abfahrt der Faehre nach Langkawi, der noerdlichsten Insel Malaysias und damit recht knapp an der Grenze zu Thailand, um 8:30 Uhr. Zweieinhalb Stunden in einer Eiseskaelte (Air Condition unpackbar kalt), und dann mehr oder minder vom Regen in die Traufe, denn Langkawi hat mich mit einem ordentlichen Guss in Empfang genommen. Ueberhaupt bin ich ein bisschen enttaeuscht. Nicht nur, weil ich mein Anschlussschnellboot nach Koh Lipe fuer den heutigen Tag nur knapp verpasst hab, sondern weil die ansaessigen Inselbewohner hier eigenartig unfreundlich sind. Bin ich gar nicht gewoehnt, denn meine letzten Erfahrungen waren das genaue Gegenteil. Bisher hatte ich die Malaiien als sehr hilfsbereit, freundlich und auskunftsfreudig erlebt.
Nicht so auf Langkawi. Kuah, die Hauptstadt, ein fuer mein Empfinden trost- und reizloser Ort, der eigentlich nur aus Duty-Free-Shops besteht. Rund um mich also in erster Linie “Worlds of Perfume”, “Shops of Wine” und unzaehlige Zigarettenhaendler.
Auszerdem ist Sonntag. Ein trueber Sonntag. Der Regen hat zwar aufgehoert und ist von einem irren Dunst am Nachmittag abgeloest worden, aber irgendwie kommt der Tag heute nicht so recht in Schwung.
Ueberdies suche ich schon seit einiger Zeit verzweifelt eine Wechselstube, wo ich all meine restlichen Ringgits gegen Baht umtauschen kann. Es laesst sich aber keine auftreiben, und auch die Banken haben sonntags natuerlich geschlossen. Zaaaach. Hoffe, dass sich morgen, Montag, irgendwo noch eine gute Gelegenheit bietet, bevor meine Faehre abgeht. Noch einen Tag hier, wuerde ich nicht ueberstehen. Selamat jalan Malaysia! Auf malaiisch so viel wie: Auf wiedersehen, Malaysia!